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Festgäste der Veranstaltung
zur Enthüllung der Gedenktafel
für Max Rostal in Strobl
am Wolfgangsee

 

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Albrecht Goebel:
Wenn Sie an persönliche Erinnerungen an Max Rostal denken: Was war Rostal für ein Mensch, können Sie sich an bestimmte Erlebnisse mit ihm erinnern?


Alois Kottmann:
Unvergessen bleibt mir ein Erlebnis mit ihm aus der Frühzeit unserer Bekanntschaft. Das war 1956 bei einem Kurs in Strobl im Salzkammergut und gewährt einen kleinen Einblick in seine Persönlichkeit. Rostal sprach grundsätzlich sehr wenig über seine leidvollen Erfahrungen während des "Dritten Reichs", und es schien auch so, als wolle er diese Periode gänzlich aus dem Kursgeschehen heraushalten. Aber wie beständig sein Gefühlsleben dann doch von den Erinnerungen an die Nazizeit mitbestimmt war, wurde mir klar, als er zum Ende des Kurses auf Susanne Lautenbacher, später Violinprofessorin an der Stuttgarter Musikhochschule, und mich zukam und sagte: "Es ist schön, mit Ihnen zwei junge deutsche Geiger im Kurs zu haben, die so aufgeschlossen sind und einem jüdischen Bürger so unbefangen gegenübertreten." In Strobl begann eine persönliche Verbindung, die - wenn auch mitunter unterbrochen - bis zu Rostals Tod im August 1991 andauerte.


     
 
www.alois-kottmann.de